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2020/08/29

Sarah Lesch - Kulturinsel Wöhrmühle (12.08.2020)

Bereits zweieinhalb Wochen sind seit dem ersten Mini Popup Open Air Konzert auf der Kulturinsel Wöhrmühle in Erlangen vergangen. Sarah Lesch eröffnete diese Konzertreihe mit maximal 200 Besucher*innen pro Abend und mit - der aktuellen Situation entsprechendem - Abstands- und Hygienekonzept. Bereits am 5. April 2018 durfte ich diese Ausnahmekünstlerin live im MUZclub Nürnberg erleben. Während der Entwurf dieses Konzertberichts noch immer unveröffentlicht bei mir schlummert, möchte ich nicht erneut so viel Zeit verstreichen lassen, um dieses herausragende Konzerterlebnis in einer besonderen Zeit Revue passieren zu lassen.

"Man wartet auf all diese großen Momente. Und dann geh'n die einfach vorbei."

Schon 2018 wusste ich nicht, wie ich ihr Konzert in Worte fassen sollte. Um es kurz auf den Punkt zu bringen: Diese Frau zauberte mir durchgehend ein Lächeln auf die Lippen - mit ihren Liedern und ihren Geschichten drum herum. Denke ich an Sarah Lesch, dann an eine Poetin, der ich stundenlang zuhören könnte, ob sie singt oder einfach nur erzählt. Die Klarheit in ihrer Sprache wie in der Akustik beeindruckten mich auch an diesem Sommerabend an der Kulturinsel Wöhrmühle.  

Und weil Konzerte in den letzten Monaten doch eher rar und wenn dann meist nur als Stream verfügbar waren, möchte ich diese Zeilen auch dafür nutzen, um die hervorragende Organisation zu loben. Die Mundschutzpflicht galt auf dem gesamten Gelände, außer am Platz. Ein Getränkewagen stand bereit - für das leibliche Wohl sorgte die Leichtsinnsküche mit lecker belegten Langos, die Dixi Klos waren sauber, Hände waschen und Desinfektionsmittel standen zur Verfügung. Die Reihenbestuhlung garantierte die Einhaltung des vorgegebenen Mindestabstands. Optimale Voraussetzungen, die von der Stadt Erlangen und dem E-Werk geschaffen wurden, um "Künstler*innen zu unterstützen, ihnen wieder die Möglichkeit zu geben, live aufzutreten, den Sommer wieder ein Stück weit zum Klingen zu bringen."

Die ein oder andere Spitze konnte sich Sarah Lesch nicht verkneifen, indem sie zum Beispiel darauf hinwies nur mit den Sitznachbarn aus dem eigenen Haushalt zu knutschen oder als sie ein Bandmitglied zunächst wegen Halsschmerzen entschuldigte - obwohl seine Abstinenz den Rückenbeschwerden geschuldet war. Besonders bezeichnend für die besondere Zeit, in der wir uns momentan befinden, fand ich den anschließenden Spruch ihrer Gitarrenbegleitung Erik Manouz: "Wir spielen für Drei, und ihr klatscht für 2000." Es schien als würden ihn alle beim Wort nehmen: Als Duo ließen sie kaum Wünsche offen - und auch im Publikum kam richtig gute Stimmung auf.

"Wir brauchen nichts gerade höchstens ein bisschen Leichtsinn und Mut. 

Der Rest wird von alleine gut."

Nach etwas mehr als 1,5 Stunden war dieses wunderbare Erlebnis leider schon vorbei, eine weitere Zugabe aufgrund der Bestimmungen nicht möglich. Nachdem durch Corona bereits ein paar Highlights in diesem Sommer auf 2021 verschoben wurden, bin ich wirklich dankbar dabei gewesen zu sein. Es hat so viel Spaß gemacht und trotz Abstandsregeln gelang Sarah Lesch von der Bühne aus ein unbeschreiblich stimmungsvolles Miteinander. Allein durch ihre Präsenz und Ausstrahlung versprüht sie so viel Lebensfreude. Da kann man nur hoffen, dass all die talentierten Künstler*innen gut durch diese Krise kommen, um uns auch in Zukunft mit ihrer Musik zu erfreuen.

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