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2015/10/30

byebye - K4 Zentralcafé Nürnberg (29.10.2015)

... oder wie es ist, mit einem Baby ein Konzert zu besuchen.


Vor einem Jahr lernten wir uns beim Wohnzimmerkonzert kennen, dann sahen wir byebye noch mal auf einem Sommerfest in Leipzig und im Strohalm Erlangen. Das Herbstkonzert in Nürnberg fiel 2014 krankheitsbeginnt erst für Tim, dann für mich flach. Spontan klappte es dann wieder zum Kunstrasenfestival an der Theodor-Heuss-Brücke. Und somit waren byebye tatsächlich die erste Band, die unser Paul in seinem Leben live erleben durfte. Die Akustik unter der Brücke stimmte und somit konnten wir während des Konzertes sogar auf die Mickey Mouse verzichten. Für das Konzert im K4 hatte ich sie aber natürlich wieder dabei. Schließlich hatte ich bei den kostenlosen Gelegenheiten während des Reeperbahnfestivals - Michelle Records, Saturn, Superbude - bereits gemerkt wie laut es werden kann. Sowieso war ich mir unsicher, wie wohl das Publikum reagieren würde, wenn sie unser Baby entdecken würden. Für gewöhnlich sind wir um diese Zeit nicht mehr in der Stadt unterwegs. Statt böser Blicke konnte ich zum Großteil aber nur verzauberte Augen entdecken - mit seinem Lächeln zog unser charming boy wieder alle in seinen Bann.

In meiner Idealvorstellung sollte er aber eigentlich ab Konzertbeginn kurz nach acht schlafen. Lief nicht so gut. Er schlief lieber vorher und war dann hellwach, immerhin auch gut drauf. Seit der Zeitumstellung ist irgendwie was durcheinander geraten, komischerweise in die andere Richtung. Während Olli noch dabei war das erste Lied anzukündigen, wollte Paul auch mal was dazu sagen. Die Show stehlen wollten wir ihm nicht, also wieder raus. Immerhin konnte ich dort der Musik lauschen. Auf die Ansagen, die jedes Konzert von byebye irgendwie einzigartig machen, musste ich größtenteils verzichten. Aber allein der Beginn und die Interaktion mit dem Barkeeper, Licht- und Tontechniker in einem lohnte sich schon. Während ich so durch den Flur wanderte, entdeckte ich die Konzertankündigung des K4. "Komisches Akustikduo". Hui! Ja, man hat viel zu lachen bei den Konzerten, selten wurde ich so gut unterhalten. Doch wer glaubt, dass auch die Musik "komisch" ist, täuscht sich. Es sind durchaus ernsthafte, wortgewandte und tiefgründige Texte. Besonders bei den neuen Liedern merkt man wie sich die beiden weiterentwickelt haben. Das Album wird wohl noch bis zur nächsten Herbsttour auf sich warten lassen. Gut Ding will eben Weile haben.

Es passte gut, dass der Papa früher Feierabend hatte und ab 21 Uhr noch gut zwei Stunden in den Konzertgenuss kam. Zwischendurch gesellten wir uns auch wieder dazu - passend zu "Kleine Füße", doch so ganz behagte es unserem Sohn wohl nicht im Dunkeln. Und ja, ich meine wirklich die Dunkelheit und nicht den Lärm! Denn die Akustik stimmte wieder mal und wenn der laute - absolut berechtigte - Applaus des Publikums nicht wäre, hätten wir sicherlich komplett auf die Mickey Mouse verzichten können. Ein wirklich angenehmer Klang und keine Bässe, die durch Mark und Bein gehen. Auch wenn es nicht so lief, wie ich es mir vorab vorgestellt hatte, bereute ich nicht, es versucht zu haben, und würde immer wieder ein byebye Konzert mit Baby besuchen. Nachdem wir unzählige Treppenstufen zurückgelegt hatten, beruhigte er sich schließlich und schlief ein. So konnte ich noch die letzten Lieder des Programms und die Zugabe genießen und fühlte mich bestätigt, dass ihm Musik und Applaus nichts ausmachen sobald er erstmal schläft. Das letzte Lied, in dem sich Olli Gedanken über die Elterngeneration macht, hat es mir besonders angetan.

Beseelt von guter Musik, den unterhaltsamen Ansagen und dem guten Zusammenspiel des sympathischen Duos, machten wir uns mit Paul's erstem signierten Tourposter auf den Heimweg.

byebye - auf Wiedersehen.

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