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2013/06/11

Joshua Radin - Union Chapel London (04.06.2013)

Das GUT e.V. hat Konkurrenz bekommen. Jedoch braucht es sich vor dieser nicht zu fürchten, liegt sie doch gut fünfhundert Meilen entfernt. Die Reise nach London war schon länger geplant. Die Idee auch ein Konzert zu besuchen, kam spontan. Ich schaute einfach, welche Veranstaltungen an dem gewünschten Datum stattfinden würden. Dabei wurde ich auf Joshua Radin in der Union Chapel aufmerksam. Auch wenn ich von dem Musiker zuvor noch nicht viel gehört hatte: Wer Union Chapel London bei Google sucht, versteht, warum ich mir dieses Konzert nicht entgehen lassen wollte.

Die Karten buchte ich über ticketmaster.co.uk - außerhalb von UK und Irland lebend, bekam ich keine Tickets zugeschickt sondern musste meine Buchungsbestätigung am Eingang vorlegen, was problemlos klappte. In der Kapelle war freie Platzwahl - obwohl wir weit hinten in der Schlange standen, bekamen wir aber einen guten Blick auf die Bühne. Auf den Bildern wirkt die Union Chapel nämlich viel größer als sie tatsächlich ist.

Kurz nach acht ging es mit der Vorband los: My name is you freuten sich endlich vor Leuten zu spielen, die ihre Sprache sprechen. In Hamburg seien die Witze zwei Tage zuvor wohl sehr flach gewesen. Als Deutscher schluckt man da vielleicht kurz, aber so wirklich böse konnte man ihnen nicht sein. Die Stimme von Anne überzeugte, Brandon auf der Bühne mit seiner Gitarre zu beobachten war sehr unterhaltsam. Ein perfektes Zusammenspiel der beiden. Leichter Indie-Pop in einer einzigartigen Kulisse. Ich kam nicht umher mir zu wünschen, eines Tages Caroline Keating in der Union Chapel zu lauschen. Die Akustik ist einfach beeindruckend.

In der Pause war genug Zeit, sich mit den neuen Alben einzudecken. Schließlich wird man darauf in Deutschland noch eine Weile warten müssen. Eine halbe Stunde später kam dann endlich Joshua Radin auf die Bühne. Er wurde begleitet von My name is you und noch einem Schlagzeuger. Er begeisterte mit einer klaren Stimme und sympathischen Geschichten. Seine Lieder klingen beim ersten Hören teilweise sehr eintönig, aber doch hat jedes für sich etwas einzigartiges. Allein in dieser Kulisse hat man einfach nur Gänsehaut, wenn die Musik erklingt.

Besonders eindrucksvoll war als er für einige Zeilen vom Mikrofon wegtrat und einfach in den Raum sang. Ein Lob an das Londoner Publikum: Nicht nur in diesem Moment herrschte eine absolute Stille im Zuschauerraum. Joshua war bis zum Schluss ganz fasziniert wie viel Aufmerksamkeit ihm geschenkt wurde. Ich glaube kaum, dass es nur daran lag, dass kein Alkohol ausgeschenkt wurde. Wenn er beginnt zu spielen, kann man einfach nicht anders. Nach diesem besonderen Moment, in dem es nur ihn und seine Stimme gab, setzte das Schlagzeug ein, um das Publikum aus ihrer Hypnose zu wecken. Was für ein grandioser Übergang!

Nach dem letzten Lied folgte tobender Applaus. Während man wartete, dass Joshua auf die Bühne zurückkehren würde, erklang eine Gitarre auf der Empore. Joshua und Brandon! Für einen Moment glaubte ich in Deutschland zu sein, klangen die ersten Töne doch wie der Ostrock-Klassiker 'Alt wie ein Baum'. Stattdessen war es aber das Bob Dylan Cover von 'Don't think twice, it's all right'. Ein gelungener Abschluss eines Konzert, welches mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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