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2016/11/13

Nürnberg Pop Akustik Stage - Goldvinyl (29.10.2016)

In diesem Jahr hatte ich ernsthaft überlegt, das Nürnberg Pop zu besuchen, um Von Wegen Lisbeth und Sarah and Julian live zu sehen. Als der Timetable rauskam, musste ich leider feststellen, dass ich mich wohl für eines der beiden Konzerte hätte entscheiden müssen und auch weitere Künstler wie Nick and June und Oh lonesome me vielleicht nicht hätte erleben können, wenn ich noch vor einem eventuellen Einlassstop in den Festsaal oder die Klarakirche hätte kommen wollen. Ob es tatsächlich Engpässe gab, weiß ich nicht, 2013 hatten wir aber genau diese Erfahrung gemacht.

Umso begeisterter war ich als ich las, dass es am Nachmittag kostenlose Akustiksessions geben würde. Nachdem Dirk von Flockes Plattenkiste ein paar Tage zuvor Linda Rum in der Feinkostlampe Hannover für gut befunden hatte, entschied ich mich ab 15 Uhr für den Akustikstage im Goldvinyl Plattenladen (Klaragasse 24). Die Konzerte fanden auf der Dachterasse statt und mit maximal 20 bis 30 Leuten im Publikum war es sehr persönlich und gemütlich. Vor jedem Konzert führte Andreas Basner, der die Konzerte im Rahmen der Lokalen Leidenschaften von Radio Z präsentierte, ein Live-Interview auf Facebook mit den Künstern. Hinterher lud er das Publikum zu einer kleinen Zaubershow ein, bei der es Schallplatten und CDs zu gewinnen gab.

Die frische Wahl-Hamburgerin Linda Rum freute sich wieder in ihrer Heimat Nürnberg spielen zu dürfen. Sie wirkte sympathisch, noch etwas unsicher, aber trotzdem dem Publikum zugewandt. Ihre Musik gefiel mir. Sie mit ihrer Akustik-Gitarre, begleitet von Rabea - aus Hannover, yeah - am Cello. Eingängige Melodien, die einen mitwippen lassen und gute Laune verbreiten. Ihre Stimme konnte mich persönlich nicht so überzeugen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir das "Seefahrerlied",

Umso mehr beeindruckte mich David Pereira mit seiner Stimme. Leider ist es wohl eine Ausnahme, ihn auf einem Konzert mit Akustik-Gitarre spielen zu sehen. Denn normalerweise nimmt er seine Gitarre nur, wenn er die Lieder schreibt. Anschließend produziert er die Lieder aus und so war er am Festivalabend im Hannemann mit einem DJ-Set zu hören. Interessiert hätte es mich schon, wie er dann klingt, aber ich vermute, dass mir seine Musik in der ursprünglichen Form besser gefällt. Unser Sohn nahm die Texte übrigens immer sehr wörtlich, indem er sich bei "Schlaflos" auf den Boden legte und bei "Schwerlos" fallen ließ. David Pereira wusste ihn auch einzubinden und widmete ein Lied "dem Herren mit dem einen Handschuh".

Zum Schluss kamen Sarah and Julian auf die nun schon in der untergehenden Abendsonne recht kühle Dachterasse. Man merkte den Beiden an, das sie schon länger im Musikgeschäft sind, als z. B. Linda Rum. Ich weiß nicht, ob mir das gefiel, denn sie wirkten etwas angespannt und auf mich als würden sie sich in der doch etwas unprofessionellen Umgebung nicht ganz wohl fühlen. Ihre Musik wusste mich trotzdem zu überzeugen, auch wenn ich denke, dass die beiden so gut aufeinander abgestimmten Stimmen in der Klarakirche besser zur Geltung gekommen wären.

Insgesamt war es ein gelungener und abwechslungsreicher Nachmittag und weit weniger stressig als mit straffem Zeitplan auf dem Festival von A nach B zu laufen. Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Organisatoren diese kleinen Akustiksessions auch im nächsten Jahr einplanen.

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